Zum Inhalt springen

Nachhaltigkeit:Willkommen im Garten Eden!

"Es soll wieder mehr summen, blühen und zwitschern".
05 Grossmuetter Enkel Tage Terlau
Datum:
17. Mai 2024
Von:
Dr. Tobias Kanngiesser

Das dachte sich Albrecht Nunn von der Kolpingsfamilie Hückeswagen noch vor einem Jahr, wenn er über das Gelände rund um die Kirche St. Mariä Himmelfahrt ging.

Albrecht Nunn

Albrecht, wie sah es damals aus, und wie heute?

Albrecht: Früher war überall Rasen, es wurde regelmäßig gemäht, es standen zwei Bäume herum, aber im Prinzip war das Gelände trostlos.

Und heute?

Heute sehen wir dort Staudenflächen, Blühwiesen, einen Obstgarten und einen Naschweg mit Beerenobst. Außerdem haben wir ein Recyclingsystem für den Grünschnitt und ein Igel-Winterquartier.

Das alles entsteht nicht von allein. Da steckt viel Arbeit, aber auch Wissen dahinter. Ihr habt Euch dafür Unterstützung geholt.

Ja, ich habe mir eine externe Hilfe geholt, den Botaniker Dr. Lars Dietrich vom Naturgut Ophoven.

Was hat er gemacht?

Er hat unser Gelände analysiert und uns die Möglichkeiten vorgestellt, die wir auf den Flächen haben. Wichtig war für uns, dass wir in kleinen Schritten vorgehen. Wir haben mit einem Staudenbeet angefangen.

Wie habt Ihr das finanziert? So ein Projekt ist doch ziemlich teuer.

Dafür kann man bei der Landwirtschaftskammer NRW Mittel beantragen. So haben wir 1000 € Startkapital bekommen und unser Kirchenvorstand hat sich ebenfalls mit 1000 € beteiligt. Geld war nicht das Problem, sondern Leute zu finden, die mitmachen und die Freude daran haben.

Wie hast Du die Leute gefunden?

Ich habe viele Menschen angesprochen, die ähnlich gestrickt sind. Ich habe die Vereine vor Ort angefragt, die Kolpingjugend, den Kirchenvorstand, die kfd, die Ministranten und den Naturpfleger der Stadt.

Und das hat geklappt.

Ja! Bei der letzten Pflanzaktion haben 30 Personen mitgemacht. Ich bin gespannt, wie viele Leute sich an unserer Pflanzentauschbörse am 4. Mai beteiligen.

Und wie geht es jetzt weiter? Es braucht dauernde Pflege.

Für die Basispflege haben wir jemanden von der Gemeinde. Früher hat er den Rasen gemäht, jetzt pflegt er unser Gelände so, wie wir es haben wollen. Jetzt fährt er den Grünschnitt nicht mehr weg, sondern kompostiert ihn.

Was ist Dein Tipp für Leute, die das nachmachen wollen?

Man sollte sich Gleichgesinnte suchen. Man braucht ein Team, um solche Ideen zu verwirklich. Voraussetzung ist die Liebe zur Natur und dass man sich für Nachhaltigkeit engagiert. Und man sucht Menschen, die gesund bleiben wollen. Denn Gartenarbeit macht gesund!

Was denkst Du, wenn Du heute über das Gelände gehst?

Wenn ich heute zur Kirche gehe, sehe ich das Staudenbeet, Wildrosenbeet, das Igelquartier. Und ich denke: Das ist meine Kirche. Nicht mehr das eintönige Gelände, das es früher war.