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Diözesanversammlung in Kerpen:Nachhaltig leben – Verantwortung übernehmen

Ein Meer von schwarz-orangen Bannern, eine gut gefüllte Kirche, ein voll besetzte Jahnhalle – die Kolping-Diözesanversammlung am 27. April in Kerpen verbreitete Aufbruchstimmung.
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Datum:
3. Mai 2024
Von:
Dr. Tobias Kanngiesser

"Wir haben mit 150 Delegierten und Gästen wieder so viele Menschen mobilisiert wie vor der Pandemie!", freute sich Diözesansekretärin Katja Joussen.

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Kolping ist zum Staunen

Bei einem schwungvollen Festgottesdienst in St. Martinus bestärkte Diözesanpräses Peter Jansen die Delegierten darin, sich nicht entmutigen zu lassen. "Ereignisse in Politik, Gesellschaft und Kirche toben wie Stürme um uns herum. Aber wir sind nicht hilflos, weder in der Klimakatastrophe, noch in Politik und Weltgeschehen", stellte Peter Jansen fest. Wie ein Haus auf Fels gebaut – so fänden wir bei Kolping ein festes Fundament. "Wer Mut zeigt, macht Mut! So sollen wir auch Mutmacherinnen und Mutmacher sein, Menschen mit Profil, die wissen was die Stunde geschlagen hat. Es ist zum Staunen, was bei Kolping passiert!", so Jansen.

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Aktion für Demokratie und Menschenwürde

Nach einem Bannerzug durch Kerpen fanden die Gäste auf ihren Sitzplätzen in der Jahnhalle die "Menschenwürde-Täfelchen", angefertigt von Jugendlichen aus den Werkstätten des Kolping-Bildungswerkes. Darauf sind die Worte "Würde" und "unantastbar" und eine Krone eingebrannt. "Werdet Botschafter*innen für Demokratie und Menschenwürde!" – für dieses Anliegen standen alle Gäste auf und hielten ihre Täfelchen hoch. "Jeder Mensch hat seine königliche Würde. Deshalb war es uns wichtig, diese Aktion zu unterstützen und in unserem Erzbistum zu verbreiten", sagte der Diözesanvorsitzende Bernd Münzenhofer. Auch Bürgermeister Dieter Spürck und der Landtagsabgeordnete Gregor Golland schlossen sich nach herzlichen Grußworten gerne der Aktion an.

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Viele kleine Schritte

Was können wir gegen den Klimawandel tun? Welche Schritte können wir alle gehen, um die Schöpfung zu bewahren? – Diese Fragen standen im Fokus dieser Diözesanversammlung. Antworten gab der Wissenschaftler Hans Haake. "Mit steigendem Wohlstand steigen auch die Ansprüche. Was braucht der Mensch? Wieviel ist genug?", fragte er. Um dem Klimawandel wirksam etwas entgegenzusetzen, braue es viele kleine Schritte von uns allen, so Haake. "Kein Fliegen, kein Fleisch – damit ist schon viel erreicht!"

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Nachhaltigkeit – ein Familienthema

Vier Praxisbeispiele zeigten, wo bei Kolping wertvolle Schritte gegangen werden. So sind im letzten Jahr Familien aus der Pfarreiengemeinschaft Frechen auf ein Nachhaltigkeitswochenende in die Eifel gefahren - in Kooperation mit dem Familienbund Kolping Köln. "Über das Thema Nachhaltigkeit können wir viele Familien erreichen und begeistern!", sagte Referentin Bettina Weise. Das Wochenende war schnell mit 50 Menschen ausgebucht, es standen sogar noch Interessierte auf der Warteliste.

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Naturnahe Gemeinde

"Ich will, dass es um unsere Kirche herum wieder blüht, summt und brummt", sagte Albrecht Nunn von der Kolpingsfamilie Hückeswagen. Mit 30 Engagierten hat er heute sein Ziel erreicht: um die Kirche St. Mariä Himmelfahrt wachsen Stauden, Beeren und Wildrosen. 

Heinrich Hauschulz von der Kolpingsfamilie Dortmund-Brackel stellte die Aktion "Brillen weltweit" vor. Gebrauchte Brillen werden gesammelt, gereinigt, vermessen und kostenlos an Menschen weltweit abgegeben. So wird Menschen nicht nur neue Lebensfreude geschenkt, sondern auch Ressourcen geschont, Müll reduziert und wertvolle Arbeitsplätze geschaffen."„Kolping wird’s zu heiß" – auch das Klimamobil von Kolping Deutschland war vor Ort.

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"Kronkorken sind Gold wert!"

Viele Delegierte waren mit vollen Taschen und Beuteln angereist. Der Diözesanverband hatte zu einer großen Sammelaktion aufgerufen. Mit Begeisterung wurden Kronkorken und Kabel gewogen, Brillen verpackt. "Die Sammelfreude war überwältigend!", sagte Katja Joussen. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Etwa 5500 Brillen wurden abgegeben, 160 Kilo Kronkorken und 80 Kilo Kabel. Was für ein Ergebnis!

Auf dem Markt der Möglichkeiten stellten sich zwölf Projekte vor: Von der neuen Partnerschaft mit Kolping Ruanda, über die nachhaltigen Kolping-Kindergärten in Velbert bis zum Repair-Café und den nachhaltigen Familienangeboten des Familienbundes und des Familien-Ferien-Trägerwerkes.

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Johann-Gregor-Breuer-Preis

Am Nachmittag wurde der Johann-Gregor-Breuer-Preis an die Kolpingsfamilie Köln - Rund um Immendorf verliehen. Damit zeichnet der Verband jedes Jahr eine Kolpingsfamilie für ihre innovative Bildungsarbeit aus.

"Nachhaltig leben – Verantwortung übernehmen" – dieses Motto wird von der Kolpingsfamilie Rund um Immendorf mit Leben gefüllt. Sie veranstaltet regelmäßig Sammelaktionen für Altkleider, Kronkorken und Kabel. Damit finanziert sie ihr vielfältiges Engagement. Sie bietet seit über 20 Jahren Vater-Kind-Wochenenden an, unterstützt die Arbeit der Kölner Jugendbüros und hat den Kolping-Chor gegründet. Außerdem unterstützt die Kolpingsfamilie das Projekt Blumenberg der Kolpingjugend DV Köln, bei dem Kinder und Jugendliche eine Anlaufstelle mit vielfältigen Freizeitangeboten finden. Zudem sammelt die die Kolpingsfamilie Spenden für das Kleintierprojekt von Kolping International und verkauft den fair gehandelten Tatico-Kaffee. Der Preis ist mit 300 € dotiert und wurde mit einer Schmuckurkunde überreicht.

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Sein Herz zum Pfande geben

Nach der Vorstellung des Rechenschaftsberichts stand eine Danksagung auf dem Programm. Dr. Tobias Kanngießer hat seit dem 1. April ein neues Aufgabenfeld. Der frühere Referent für geistliche Leitung ist nun Geschäftsführer des Kolpinghauses Mülheim e. V. und somit verantwortlich für alle Belange des Kolping-Jugendwohnens am Präses-Richter-Platz. Diözesanpräses Peter Jansen dankte ihm herzlich für die geleistete Arbeit und die hohe Einsatzbereitschaft. "Einmal Kolping – immer Kolping!", sagte Tobias Kanngießer. "Wer bei Kolping arbeitet, der muss sein Herz zum Pfande geben. Ich gehe mit meiner Arbeit für das Kolping-Jugendwohnen zur Ursprungsidee Adolph Kolpings zurück: jungen Menschen eine Ausbildung, eine Zukunft und ein Zuhause zu geben."

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Silbernes Ehrenzeichen

Die frühere Jugendleiterin Wiebke Harwardt wurde von Peter Jansen und Bernd Münzenhofer mit dem silbernen Ehrenzeichen geehrt. Sie hat über viele Jahre die Kolpingjugend auf sehr nachhaltige Weise geprägt.

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Wahlen

Am Nachmittag standen Wahlen auf dem Programm. Diözesanpräses Peter Jansen wurde für weitere drei Jahre in seinem Amt bestätigt. Leonore Overberg, die Vorsitzende des Familienbundes Kolping Köln, erhielt ebenfalls für weitere drei Jahre das Mandat der Diözesanversammlung. Klaus Dickers wurde zum Handlungsfeldbeauftragen Seniorenarbeit gewählt, Martin Grün für das Handlungsfeld "Eine Welt" und Günter Werker zum Kassenprüfer gewählt.

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Partnerschaft mit Ruanda

Es ist Martin Grün ein Herzensanliegen: eine neue Partnerschaft mit Kolping Ruanda. "Die Kolping-Idee begeistert die Menschen in Ruanda! Der Verband wurde dort erst 2008 gegründet, aber er hat heute schon über 6600 Mitglieder und fast 100 Kolpingsfamilien", erklärte Martin Grün. Sein Antrag, eine neue Partnerschaft mit Ruanda aufzubauen und dort speziell Ausbildungsmöglichkeiten für junge Menschen zu unterstützen, wurde mit überwältigender Mehrheit von den Delegierten unterstützt.

Mit kleinen Schritten viel bewegen

Die Diözesanversammlung klang mit einem herzlichen Dank an die gastgebende Kolpingsfamilie Kerpen und dem gemeinsam gesungenen Kolpinglied aus. "Wir freuen uns, dass wir wieder so viele Menschen mobilisieren konnten, dass sie so begeistert gesammelt haben und sich mit Leidenschaft für das Thema Nachhaltigkeit engagieren! Diese Diözesanversammlung hat Mut gemacht. Wir alle können mit kleinen Schritten etwas bewegen!", so das Fazit von Bernd Münzenhofer. 

Text: Bettina Weise

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