Ein Meer aus schwarz-orangenen Kolpingbannern rahmte den Altar ein. „Das hat Poppelsdorf noch nicht erlebt!“, sagte Paul Kirschner, der Präses von Bonn-Zentral. Gemeinsam mit ihm und Bernd Kemmerling, dem Präses von Bonn-Poppelsdorf, feierte Diözesanpräses Peter Jansen einen mitreißenden Gottesdienst. “Füllt den neuen Wein nicht in die alten Schläuche, sonst reißen sie! Neuer Wein gehört in neue Schläuche, er hat ein Eigenleben, er prosperiert und gärt noch”, sagte Peter Jansen. “Da steckt Power drin! Aber auch viel christliche Weisheit. Aber wie bunt und vielfältig ist Kolping“, betonte der Diözesanpräses und erinnerte an das grandiose Kolping-Jubiläum Anfang Mai. „Es gibt kein Patentrezept, aber Kolping sagt uns: werdet kreativ! Habt Mut!“.
Kolpingwerk Köln:Diözesanversammlung mit Wow!-Faktor

Werdet kreativ

Kolping ist nicht aufzuhalten

Grußworte bleiben nicht immer in Erinnerung. Dieses Mal schon. Nach einer Begrüßung durch den Diözesanvorsitzenden Bernd Münzenhofer hießen Bürgermeisterin Gabi Mayer und die stellvertretende Landrätin Brigitte Donie die Delegierten und Gäste willkommen. Monsignore Dr. Markus Hofmann, der Stadtdechant von Bonn, erinnerte an die Seligsprechung von Adolph Kolping. Die Security wollte die Bannerträger nicht in den Petersdom lassen. Aber Kardinal Meisner winkte sie heran: „Kommt alle herein, wir sind hier zuhause!“. Fazit: Kolping ist nicht aufzuhalten. Martin Rose, der frühere Diözesanvorsitzende, ist nun im Bundesvorstand aktiv. Er zeigte auf, wie Kolping Erfahrungsräume bereitstellen kann, in denen wir uns in Verschiedenheit begegnen und so ein friedlicheres Miteinander in der Welt, Gesellschaft und Kirche gestalten können.
Handwerk hat Zukunft

Tim Kurzbach, der Vorsitzende des Diözesanrates, sah die große Herausforderung in der künstlichen Intelligenz. „KI wird die Gesellschaft verändern. Reproduzierbares Wissen wird das Leben revolutionieren. Das wird schneller und härter als die Industrialisierung. Die gute Nachricht ist: das deutsche Handwerk wird eine Zukunft haben!“, so Tim Kurzbach. Damit sprach er dem Vorsitzenden Bernd Münzenhofer aus der Seele. Er ist auch Vizepräsident der Handwerkskammer Düsseldorf.
Der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Bonn-Poppelsdorf, Karl-Heinz Kron, begrüßte die Anwesenden auf Bönsch: „Unsere Sproch is e Jeschenk vum leeven Jott. All zesamme sin mer bunt!“.
Raus aus dem Hamsterrad!
Dann ging es mit voller Kraft in den Inhalt. Rüdiger Steude, Katja Joussen und Albrecht Nunn führten an das Thema heran. „Auch wenn es für Kolping scheinbar noch gut läuft – wir werden weniger, der Altersdurchschnitt steigt. Nur noch wenige Mitglieder wollen sich im Vorstand engagieren. Wir strampeln uns ab im Hamsterrad – machen viel, aber erreichen wenige!“, so die Analyse.
Anders!

„Wie schaffen wir Platz für Neues, was darf in Frieden enden?“ – für diese Gedanken hatte das Improtheater „Ungebügelt & Faltenfrei“ witzige Ideen. Ihre Impulse holten sie sich aus dem Publikum, zum Beispiel von Georg, Kolping-Bannerträger aus Marienheide. Auf der Bühne spielte das Ensemble typische Situationen im Verbandsleben vor: die Vorbereitung eines Ausflugs oder eine Vorstandssitzung. Wenn das Publikum das magische Wort „Anders!“ rief, stellten die Impro-Schauspieler die Situation ganz anders dar. Wenn man das doch in manche Sitzung hineinrufen könnte!
Nach diesem Input war Teamwork gefragt. „Wofür gibt es grünes Licht? Was wollen wir weiter machen? Was lassen wir los, wofür gibt es rotes Licht?“ Facettenreich war diese Standortbestimmung. Für seine Träume zu leben ist es nie zu spät! – diese Botschaft kam bei vielen an. Kolping ist der Verband, in dem man Träume wahr werden lassen kann!
Johann-Gregor-Breuer-Preis für die Kolpingsfamilie Hürth

Nach dem exzellenten Mittagessen wurde es feierlich: Die jüngste Kolpingsfamilie in unserem Diözesanverband erhielt den Johann-Gregor-Breuer-Preis. Dieser Preis wird jedes Jahr an eine Kolpingsfamilie mit vielfältigen Bildungsangeboten verliehen, die viele Menschen begeistern und bewegen – gemeinsam von Kolping-Bildungswerk und dem Diözesanverband Köln. Die Vorsitzende der Kolpingsfamilie Katrin Härtl und Gabi Ingenerf nahmen den Preis stellvertretend für die 105 Mitglieder der Kolpingsfamilie Hürth entgegen. Sie erhielt diesen Preis für ihr Engagement für die Stärkung der Demokratie und das reiche Ferienangebot für Kinder, Jugendliche und Familien. Der Preis ist mit 300 € dotiert und wurde mit einer Schmuckurkunde überreicht. Gabi Ingenerf und Katrin Härtl nahmen den Preis stellvertretend für die 105 Mitglieder Kolpingsfamilie mit großer Freude entgegen.
Silbernes Ehrenzeichen für Rüdiger Steude

Er hatte es nicht kommen sehen: Rüdiger Steude, der stellvertretende Diözesanvorsitzende, wurde hochverdient mit dem silbernen Ehrenzeichen des Kolpingwerkes Deutschland ausgezeichnet. Bernd Münzenhofer und Peter Jansen würdigten damit sein umfassendes und beständiges Engagement: für sein Herzensthema Nachhaltigkeit, für das Bildungswerk, für das Kolpinghaus und seine Kolpingsfamilie.
Bildungsangebote realisieren
Ein toller Service für Kolpingsfamilien: Bildungsberaterin Bernadette Benke stellte den neuen „Seminarkoffer 2025-2026“ vor. Von den Stadtrundgängen „Auf den Spuren Adolph Kolpings“ bis zum Umgang mit Fake News – der Seminarkoffer enthält viele Ideen und Weiterbildungsmöglichkeiten, passgenau entwickelt für Kolping-Engagierte. Außerdem können Kolpingsfamilien für innovative, mitreißende Bildungsangebote Fördermittel beantragen. Thomas Paefgen, der kaufmännische Geschäftsführer des Kolping-Bildungswerkes, kündigte an, dass ein zusätzlicher Innovationsfonds für innovative Ideen aus den Kolpingsfamilien in Höhe von 50.000 € bereitgestellt wird. Das Team des Kolping-Bildungswerkes freut sich über jede Anfrage aus den Kolpingsfamilien!
Freizeiten und Auszeiten
Bei der Vorstellung des Rechenschaftsberichts wurde viel Zukunftsweisendes berichtet. Die Kinder aus Blumenberg können in diesem Sommer nach Borkum fahren – wie wunderbar! Der Familienbund und das FFTW bewerben nun ihre Familienangebote gemeinsam – und erfinden sich immer wieder neu. In diesem Jahr findet in den Herbstferien die Familien-Musikwoche statt, an der auch Großeltern teilnehmen können. Im nächsten Jahr gibt im Juli eine Mehr-Generationen-Freizeit für Kolping-Engagierte in Cuxhaven. Esther Dufner, die neue Referentin für geistliche Leitung, bietet 2026 zwei Auszeiten an. So viel Aufbruch, so viel Neues! Martin Grün berichtete von der Reise ins Partnerland Ruanda, die er direkt nach der Diözesanversammlung antrat. 2026 können Interessierte sich mit ihm auf die Reise nach Ruanda machen!
Wahlen

Zum Schluss standen Wahlen auf dem Programm. Reinhard Ahrens, der Vorsitzende des Wahlausschusses, stellte als Wahlleiter die Kandidat*innen vor. Rüdiger Steude kandidierte wieder als stellvertretender Vorsitzender, ebenso wie die Vertreter*innen der Bezirke Achim Luh, Astrid Sander und Albrecht Nunn. Sie wurde alle in ihren Ämtern bestätigt.
Die Diözesanversammlung klang mit einem herzlichen Dank an die gastgebende Kolpingsfamilie Bonn-Poppelsdorf und die Kolpingsfamilie Bonn-Zentral mit dem gemeinsam gesungenen Kolpinglied aus.
Fotowünsche?
Wer gerne noch mehr Fotos zugeschickt bekommen möchte, kann eine Mail an info@kolping-koeln.de schicken. Wir senden Euch die Fotos gerne zu!