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Glaube, Gott und Currywurst

Er ist Pfarrer des ärmsten Viertel Kölns und wird oft als "Arbeiterpfarrer" oder "Armenpfarrer" bezeichnet.
Nahezu 90 Besucher innen lauschten gebannt den Ausführungen von Pfr. Meurer
Datum:
15. Sep. 2023
Von:
Dr. Tobias Kanngiesser

Seit über 30 Jahren ist Franz Meurer Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde St. Theodor und St. Elisabeth in den Kölner Stadtteilen Vingst und Höhenberg. Dort leben rund 23.000 Menschen, von denen knapp 4.000 Sozialleistungen erhalten; jeder Dritte hat Migrationshintergrund. Auf Einladung der Kolpingsfamilie Poppelsdorf war Pfarrer Meurer zu Gast im Pfarrsaal von St. Sebastian.

Unser Platz ist bei den Menschen (Pfr. Meurer)

Etwa 90 Besucher*innen lauschten gebannt seinen Ausführungen, einer gelungenen und kurzweiligen Mischung aus lebensnaher Katechese und Bericht seines Schaffens im „Hövi-Land“ (Höhenberg/Vingst). Als Meurers Motto gilt: „Nix is esu schläch, dat et nit für jet jot es.“ („Nichts ist so schlecht, dass es nicht für irgendwas gut ist.“). Mit diesem Optimismus und seinem unerschütterlichen Gottvertrauen initiierte und begleitet Meurer zahlreiche Projekte von der Kleiderkammer unter der Kirche, täglichem Frühstück und Essensausgaben über Ferienfreizeiten für über 600 Kinder bis hin zu Programmen für Arbeitslose, wie etwa die Möglichkeit, einen Gabelstaplerführerschein zu erwerben.

Als Dankeschön überreichte der Vorsitzende Karl-Heinz Kron Pfarrer Meurer einen Geschenkkarton für Currywurst, Rotwein und dem Karnevalsorden 2023 der Kolpingsfamilie Poppelsdorf

Das alles in gemeinsamer Trägerschaft der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden Höhenberg und Vingst nach dem Motto "ökumenisch ist doppelt so gut und halb so teuer". Die Grundlage seiner Tätigkeit als Seelsorger ist für ihn die Verbindung von Liturgie und Diakonie (Dienst). „Unser Platz ist bei den Menschen“, das ist seine gelebte Philosophie. "Es muss schön sein", sagt Meurer und erzählt, dass Ehrenamtliche zum Advent auch in diesem Jahr wieder 130 Straßenlaternen mit Sternen und 40 große Tannenbäume schmücken und Kinder im Viertel zu ihrer Mutter sagen werden "Mama, schau mal, der Stern ist von mir".

Text: Karl-Heinz Kron

Nahezu 90 Besucher innen lauschten gebannt den Ausführungen von Pfr. Meurer